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Fleisch, Milch und das Klima

Die Nutztierhaltung ist heute für 18 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Sie ist damit – nach dem Energiesektor und noch vor dem Verkehr – einer der Hauptverursachern der Klimakrise. Neuere Studien gehen sogar noch von deutlich höheren Werten aus. Damit ist unsere fleisch- und milchlastige Ernährung für das Klima schädlicher als der gesamte weltweite Verkehr, d.h. alle Autos, Schiffe und Flugzeuge zusammengenommen.

Trotzdem werden jährlich in Deutschland neue Rekordwerte in der Fleischproduktion erreicht.

Um jedoch den totalen Klimakollaps noch zu verhindern und den Klimawandel auf 2°C zu begrenzen müssen wir weltweit unsere CO2 Emissionen in den nächsten Jahren massiv senken. Da sich das Weltklima seit Anfang des 20. Jahrhunderts bereits um etwa 0,7 °C erwärmt hat, verbleiben rechnerisch noch 1,3 °C, um das 2-Grad-Ziel einzuhalten. Dazu müssten die weltweiten Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um mindestens 80-95% sinken. Die Emissionsreduktion muss im Laufe der 2010er Jahre einsetzen, ansonsten besteht keine realistische Aussicht mehr, das 2-Grad-Ziel noch zu erreichen. Zur Zeit steigen unsere CO2 Emissionen jedoch noch immer weiter an statt zu sinken.

Angesichts dieser Zahlen ist es zwingend notwendig in allen Lebensbereichen, vorallem auch bei der Ernährung, so schnell wie möglich positive Veränderungen einzuleiten.

Wenn alle Konstanzer auch nur einen Tag in der Woche auf Fleisch verzichten, würde das rund 11.000 Tonnen CO2 einsparen, das entspricht dem jährlichen CO2 Ausstoß von etwa 6.300 Durchschnitts PKW.

Treibhausgase aus der Nutztierhaltung

Kohlenstoffdioxid (CO2) wird emittiert, wenn zum Zwecke der Viehhaltung oder um Futtermittel anzubauen Wälder abgeholzt und Landflächen umgewandelt werden. Beim Anbau von Futtermitteln wird zudem Stickstoffdünger eingesetzt, der das extrem klimaschädliche Lachgas freisetzt. Darüber hinaus stoßen Rinder Methan aus, ein schädliches Treibhausgas (das etwa 25x so stark wie CO2 wirkt). Rund ein Drittel aller Methan-Emissionen werden von Wiederkäuern bei der Verdauung erzeugt.

Der Großteil aller von der Viehhaltung ausgestoßenen Emissionen geht auf das Konto von Futterproduktion und industrieller Intensivhaltung.
Die Klimabilanz von Ökobetrieben ist dagegen besser und manche Formen des Biolandbaus können sogar mehr Treibhausgase im Boden binden als sie freisetzen.